Das Titelbild kommt aus einem YouTube-Video, in dem die letzten Kapitel der Offenbarung dargestellt sind. https://www.youtube.com/watch?v=1g65M14zL00
Kurz vor seinem Tod hielt Jesus seinen Jüngern nach dem ersten Abendmahl seine Abschlussrede. Er versprach darin, dass er für sie eine Wohnung vorbereiten würde:
[2] Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten.
Johannes 14, 2+3
[3] Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.
Nach der Auferstehung ging Jesus zurück zu seinem Vater. Es folgt eine nunmehr fast 2.000-jährige Kirchengeschichte, die mit der Entrückung beendet sein wird. Was danach geschehen wird, habe ich in früheren Artikeln beschrieben:
- Christus holt Seine Braut – die Gemeinde – zu sich (s. “Die Entrückung“).
- Während die Gemeinde im Himmel bei ihrem Herrn ist, wird die Erde das Gottes Gericht erfahren, das Leid und Tod über die Menschen bringen wird. Am Ende kehrt Christus mit der Gemeinde zurück, um die Welt von Jerusalem aus zu regieren (s. “Die letzte Jahrwoche“). Am Ende der letzten Jahrwoche wird sich Israel bekehren, wenn es seinen Messias sieht.
- Die letzten Kriege werden beendet. Jeden einzelnen Krieg wird Satan verlieren. Die Menschen, die ihm folgen und gegen Christus kämpfen, werden getötet. Am Ende werden der Antichrist und der falsche Prophet sofort und ohne Gericht in den Feuersee geworfen (s. “Die Kriege der Endzeit“). Der Satan wird im Abgrund gebunden und festgehalten.
- Im 1.000-jährigen Reich regiert Christus die Welt von Jerusalem aus. Am Ende wird der Satan freigelassen, dem nichts Besseres einfällt, als die Völker zu verführen und dazu zu bringen, gegen Christus und die Erlösten zu kämpfen. Auch dieser Weltkrieg wird durch Christus siegreich beendet. Satan wird in den Feuersee geworfen (s. “Das 1.000-jährige Reich“).
- Im Weltgericht vor dem weißen Thron werden die Menschen nach Schafen und Böcken getrennt. Dazu werden alle Menschen aus ihren Gräbern gerufen. Wer nicht im Buch des Lebens steht, wird – wie schon zuvor die “satanische Dreieinigkeit” aus Satan, Antichrist und falschem Prophet – in den Feuersee geworfen (s. “Der weiße Thron“). Damit ist die Zeit unseres Universums, wie wir es kennen, beendet.
Eine neue Schöpfung
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
Offenbarung 21, 1
Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, auf der alle Menschen leben dürfen, die Christus als ihren Herrn anerkannt haben und durch Sein Blut gerettet wurden. Aber auch diejenigen, die das Gericht vor dem Weißen Thron bestehen, dürfen die neue Erde betreten (s. “Der weiße Thron“).
Hier stellt sich (zumindest mir) eine Frage: Wenn Himmel und Erde zerstört werden, ist mir nicht klar, welcher Himmel gemeint ist. Von welchem Himmel spricht Johannes hier? Wird auch der Himmel zerstört, in dem sich die Engel aufhalten?
Das Neue Testament wurde in griechischer Sprache geschrieben. Das Wort für Himmel lautet auf griechisch “uranos”. Damit sind – wie in der deutschen Sprache auch – alle drei Himmel gemeint, die es gibt:
- Der sichtbare Himmel (= der Wolkenhimmel)
- Das Weltall (= der Sternenhimmel)
- Der Himmel, in dem die Engel leben und Gottes Thron steht
Warum müssen Himmel und Erde überhaupt zerstört werden, wenn die Erde vor dem Millennium durch Jesus doch wieder hergestellt wurde? Viele Ausleger sagen, dass alles, was durch die Anwesenheit des Satans verunreinigt wurde, zerstört und neu geschaffen werden muss. Damit müsste also die gesamte Schöpfung – die sichtbare wie die unsichtbare – zerstört und neu geschaffen werden, weil Satan ja überall Zugang hat. Dann müsste also auch der Himmel, in dem die Engel wohnen, zerstört werden. Auch das Neue Jerusalem, das Jesus für uns vorbereitet hat, könnte nicht stehen bleiben.
Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass es eine andere Erklärung gibt: Durch den Sündenfall (1. Mose 3, 1-11) wurde die gesamte Schöpfung dem Tod und der Vergänglichkeit unterworfen. Seitdem müssen Tiere sterben, müssen Menschen sterben, müssen sogar Sterne sterben.
Bei unserer Entrückung bekommen unsere Körper nicht einfach ein “Feature”, durch das sie unsterblich werden. Nein, wenn Sterbliches unsterblich werden soll, muss es neu geschaffen werden. Wir bekommen deshalb neue Körper (1. Korinther 15, 51-53). Das Gleiche gilt für die sichtbare Schöpfung, bestehend aus Sternen, Wolken und Erde. Sie sollen in Gottes neuer Welt ewig bestehen, deshalb müssen sie neu geschaffen werden. Allerdings gehören die Sterne nicht zur neuen Welt. Sonne und Mond wird es nicht mehr geben (Offenbarung 21,23), deshalb wird es auch die Sterne nicht mehr geben.
Damit muss also der “dritte Himmel”, wie Paulus den Himmel in 2. Korinther 12, 2-4 nennt, in dem die Engel wohnen, nicht neu geschaffen werden. Er war schon immer ewig.
Nur diese Erklärung ist für mich logisch. Warum sonst sollte Jesus uns seit 2.000 Jahren Wohnungen bauen, die wir nach sieben Jahren wieder verlassen müssen? Seine gesamte Arbeit wäre sinnlos. Das neue Jerusalem würde dann ja erst geschaffen werden, kurz bevor es auf die neue Erde kommt. Ich denke, wenn der Wohnort der Engel nicht neu geschaffen werden müsste, ist das neue Jerusalem bereits nach der Entrückung unser Wohnort. Die Erde wird Im 1.000-jährigen Reich unser Arbeitsplatz sein. Wir können Jerusalem bewohnen und bleiben dort, nachdem es auf die neue Erde kommt.
Johannes sieht das Neue Jerusalem
In der Ewigkeit werden der dreieinige Gott und wir Menschen gemeinsam leben. Auch auf der neuen Erde wird es eine zwei-Klassen-Gesellschaft geben. Allerdings unterscheiden diese Klassen nur der Ort, an dem sie leben. Zu Gott darf jeder ohne Ausnahme kommen. Jedem steht ewiges Leben auf der neuen Erde zu. Und jeder darf das neue Jerusalem betreten. Aber wohnen werden dort nur die Juden und die Gemeinde.
Ihre Größe und Ausstattung
Endlich werden wir in einer Welt leben, in der jeder glücklich ist, jeder reich ist und niemand hungern muss. Es wird keinen Hass geben, keinen Krieg, niemand nimmt dem anderen etwas weg. Schon im 1.000-jährigen Reich werden wir einen Vorgeschmack erhalten. Wo Christus regiert, wird es Frieden geben. Allerdings ist der Unterschied zwischen der neuen Erde und dem 1.000-jährigen Reich, dass auf der neuen Erde nur Menschen leben, die ohne Sünde sind und auch niemals mehr sündigen werden.
9 Es kam zu mir einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, die mit den sieben letzten Plagen gefüllt waren, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau, die Braut des Lammes, zeigen!
Offenbarung 21, 9 – 27
10 Und er brachte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam,
11 welche die Herrlichkeit Gottes hat. Und ihr Lichtglanz gleicht dem köstlichsten Edelstein, wie ein kristallheller Jaspis.
12 Und sie hat eine große und hohe Mauer und zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen angeschrieben, nämlich die der zwölf Stämme der Söhne Israels.
13 Von Osten her gesehen drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.
14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, und in ihnen waren die Namen der zwölf Apostel des Lammes.
15 Und der mit mir redete, hatte ein goldenes Rohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu messen.
16 Und die Stadt bildet ein Viereck, und ihre Länge ist so groß wie auch ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr, auf 12 000 Stadien; die Länge und die Breite und die Höhe derselben sind gleich.
17 Und er maß ihre Mauer: 144 Ellen nach dem Maß eines Menschen, das der Engel hat.
18 Und der Baustoff ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt war aus reinem Gold, wie reines Glas.
19 Und die Grundsteine der Stadtmauer waren mit allerlei Edelsteinen geschmückt; der erste Grundstein ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd,
20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardis, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.
21 Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, jedes der Tore aus einer Perle; und die Straßen der Stadt waren aus reinem Gold, wie durchsichtiges Glas.
22 Und einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, Gott der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.
23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, dass sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
24 Und die Heidenvölker, die gerettet werden, werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und Ehre in sie bringen.
25 Und ihre Tore sollen niemals geschlossen werden den ganzen Tag; denn dort wird keine Nacht sein.
26 Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen.
27 Und es wird niemals jemand in sie hineingehen, der verunreinigt, noch jemand, der Gräuel und Lüge verübt, sondern nur die, welche geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes.
Johannes wird auf eine Anhöhe gebracht, von der aus er das neue Jerusalem überblicken kann. Die Ausmaße der Stadt sind gigantisch. Sie hat eine Kantenlänge von 12.000 Stadien. Ein römisches Stadion ist 185 Meter lang, also beträgt eine Kantenlänge ca. 2.220 Kilometer. Es bedeckt eine Fläche von 4,9 Mio km² und nimmt damit eine Fläche ein, die größer ist als die der heutigen EU (4,2 Mio km²).
Hinzu kommt noch die Höhe, die ebenfalls 2.220 Kilometer beträgt. Die Bibel schweigt über die Form der Stadt. Ist sie ein Würfel? Eine Pyramide? Oder hat sie nur einen hohen Turm in der Mitte? Wenn ich unterstelle, es handelt sich um eine Pyramide, dann hat sie ein Volumen von 3,6 Mrd Kubikkilometer. Als Würfel hätte sie ein Volumen von 10,9 Bio. Kubikkilometern und wäre etwa halb so groß wie unser Erdenmond. Man kann sich ihre Ausmaße nur schwer vorstellen.
Aber nicht nur die Größe ist imposant. Auch die Ausstattung schlägt alles, was wir uns vorstellen können: Straßen aus purem Gold, Die Grundsteine sind mit Edelsteinen besetzt und jedes Stadttor besteht aus einer einzigen Perle. Bestimmt sind dort noch einige Features versteckt, die Johannes gar nicht sehen konnte. Gott will uns ja überraschen, wenn wir dort ankommen.
Das Neue Jerusalem steht auf der neuen Erde. Sie ist die Hauptstadt der neuen Erde, aber nicht die einzige Stadt, wie das in den Versen 23 bis 27 steht.
Wer wohnt im Neuen Jerusalem?
Zuallererst wird dort die wichtigste Person sein, die es gibt: Gott-Vater und Gott-Sohn werden beide dort anwesend sein. Der Heilige Geist wird nicht genannt, ich bin mir aber sicher, dass auch Er dort sein wird. Alle Menschen, die auf der neuen Erde leben, haben jederzeit und uneingeschränkt Zutritt zu Ihnen. Unser Gott ist ein König, der ständig Audienz gibt und der sich freut, wenn Seine Kinder zu Ihm kommen.
Im Neuen Jerusalem wird es Wohnungen geben, die von Jesus Christus selbst gebaut wurden. Er hat sie für Seine Braut – der entrückten Gemeinde – vorbereitet, die diese Wohnungen nun bewohnt. Aber auch die Juden, die sich bei Jesu Wiederkunft vor dem 1.000-jährigen Reich bekehrt hatten, werden dort leben. Gemeinsam sind sie Sein Volk.
Woher ich das weiß? Aus den oben genannten Versen 12 und 14 der Offenbarung: Die Tore der Stadt tragen die Namen der zwölf Stämme Israels und die Grundsteine die Namen der Apostel. Das deutet eindeutig darauf hin, dass sich die Gemeinde und Israel die neue Hauptstadt der Erde teilen werden.
Wer wohnt nicht im Neuen Jerusalem?
Auch die Erde außerhalb des Neuen Jerusalems wird bewohnt sein. Die Erde wird von den “Heidenvölkern, die gerettet werden” bewohnt (Vers 24). Wer sind diese Heidenvölker?
Zunächst eine Definition, die hier wichtig ist: “Heiden” sind keine Ungläubigen, sondern Nichtjuden. Mit anderen Worten: Außerhalb des Neuen Jerusalems werden keine Juden wohnen. Die geretteten Juden werden ausnahmslos eine Wohnung im Neuen Jerusalem haben.
Übrig bleiben also die Heiden, die später gerettet werden. Das sind die Geretteten, die Gottes Gerichte überstanden haben. Dazu gehören:
- Die Bekehrten des 1.000-jährigen Reiches, die Jesus als ihren Herrn anerkannt haben, und das Millennium überlebt haben. Sie haben im letzten Krieg auf der Seite Christi gestanden und werden nicht zum Gericht vor dem Weißen Thron erscheinen müssen.
- Alle Menschen, die im Gericht vor dem Weißen Thron freigesprochen werden.
Der Baum des Lebens
[1] Er (Der Engel, der Johannes das Neue Jerusalem zeigt) zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes.
Offenbarung 22, 1-2
[2] In der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom, von dieser und von jener Seite aus, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, jeweils eine; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.
Im Neuen Jerusalem sehen wir einen “Alten Bekannten” wieder: Es ist der Baum des Lebens. Wer ein wenig die Bibel kennt, weiß, dass er schon im Garten Eden stand (1. Mose 2, 9). Nach dem Sündenfall mussten Adam und Eva den Garten verlassen, damit sie nicht vom Baum des Lebens essen (1. Mose 3, 22-24). Seitdem wird er von einem Engel bewacht, der verhindern soll, dass sich kein Mensch an ihm vergreift.
Der Baum war schon immer für uns Menschen bestimmt. Wir sollten von ihm essen, um ewig leben zu können. Jetzt steht er an zentraler Stelle mitten im Neuen Jerusalem für alle sicht- und greifbar. Er steht dort – wie wir das oben lesen – “zur Heilung der Völker”.
Ist das denn erforderlich? Brauchen die Völker denn Heilung? Offensichtlich schon, denn sonst würde es die Bibel nicht erwähnen. Diese Heidenvölker sind die Völker, die außerhalb der Stadt wohnen und die Neue Erde bevölkern.
Wie ich beschrieben habe, ist die Gemeinde die Braut Christi und wird bei der Entrückung einen neuen unsterblichen Körper erhalten (Römer 6, 5, 1. Korinther 15, 51). Die anderen Überlebenden nicht. Sie gehören nicht zur Gemeinde und damit auch nicht zur Braut Christi.
Die Überlebenden der letzten Jahrwoche und die Freigesprochenen vor dem Weißen Thron erhalten keine neuen Körper. Sie bleiben aber trotzdem ewig jung und gesund. Dafür sorgt der Baum des Lebens. Wie wir gelesen haben, sind die Tore zum Neuen Jerusalem ständig geöffnet. Jeder darf es betreten, jeder darf sich am Baum des Lebens bedienen. Jeder soll ewig leben.
Neugierig geworden?
Bist du neugierig geworden? Willst du das Neue Jerusalem sehen und dort leben? Kein Problem: Wer sich zu Jesus Christus bekehrt, hat nicht nur die Sicherheit, bei der Entrückung dabei zu sein, er hat auch einen festen Wohnort im Neuen Jerusalem und Bürgerrecht im Reich Gottes. Wie ich schon geschrieben habe: Das ist keine Frage von “Glauben”, wie er landläufig gemeint ist, dass nichts sicher ist. Hier geht es um Gewissheit, um Sicherheit und um Hoffnung (Hebräer 11, 1) – und damit auch um Leben und Tod. Ich kann dich nur dringend bitten: Bekehre dich zu Christus! Dein Leben hängt davon ab!